BESETZUNGSLISTE

Polly Polster:
Heimatschreiberin, Fotografin, Autorin, Künstlermanagerin und gelegentlich auch selbst als Kabarettistin auf der Bühne ist Chefin eines kleinen aber nicht unbedeutenden Lokalblattes in Pollykarpsing. Da sie weder Obrigkeit noch Geistlichkeit fürchtet, wird sie zwar vom Volk geliebt. Doch von denjenigen, denen sie gelegentlich auf die Füße tritt, ist ihr viel Ungemach beschieden. Es gibt sogar Gruppierungen und Obrigkeiten, die viel Energie aufwenden, um sie los zu werden. Allen vornan der Schultheiß von Pollykarpsing. Polly Polsters Wahlspruch aber ist: "Lieber scheichas mi, ois dass mi meng." Übersetzung für die Leser, die des Bayerischen weder passiv noch aktiv mächtig sind: "Lieber fürchten sie mich, als dass sie mich mögen."

Pollykarpsing:
Ein fiktives Dorf, mitten in Ober- oder aber auch in Niederbayern. Dank des Desinteresses im Kabinetts können dort der Schultheiß und seine Fraktion ungestört ihren eigenen Geschäftchen nachgehen. In der großen Politik würde man korruptes Pack sagen. Bekämpft wird von der Bagage jeder, der sich gegen Korruption und Willkür zur Wehr setzt.

Der Schultheiß:

Ein dünnlocherter im Reichtum geborener Sohn mit bürgerlichen Namen Fritz Zacherl.
Er selbst hält wenig von Arbeit. Versuchte sich mal als Chemiker, mal als Tennislehrer. Nur weil kein anderer die Rolle übernehmen wollte, wurde er schließlich zum Schultheiß von Pollykarpsing gemacht.

Franz Eggenhofer:
Das ganze Gegenteil vom Schultheiß. Im Armenhaus geboren, hat er sich hoch gearbeitet und ist heute Chef einer Ziegelei. Deshalb besteht er auch immer darauf, dass im Kabinett bei der Genehmigung von Bauanträgen der Passus rein muss, dass jedes Haus in Pollykarpsing aus Ziegeln gebaut sein muss. Es versteht sich von selbst, dass er sich noch vor Genehmigung des Bauantrags beim vermeintlichen Bauherrn einschleimt, ihm verspricht, dass er sich für ihn einsetzt und er dafür den Auftrag erhält, die Ziegeln für den Bau zu liefern. Nachgesagt wird ihm, dass er es nur durch Schachern und kleinen Betrügereien zu ansehnlichem Reichtum gebracht hat. Und weil er maßgeblich den Schultheiß mit geprägt hat, frißt ihm dieser aus der Hand.

Rosalie Gscheidle:
Ein williges Werkzeug der beiden. Strohdumm, arbeitsscheu aber mit einer ungeheuerlichen Gabe an Selbstüberschätzung ausgestattet. Sie ist im Armenhaus geboren und auch nie dort rausgekommen. Weshalb ihr Zeit lebens Unterhalt vom Staat gezahlt wurde und wird. Hört man sie reden, war sie als Unternehmerin in der Stoffbranche tätig.

Boandlkrama:
Seit diversen Geschäftchen mit dem Schultheiß ein engster Freund deselben. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, bedingungslos seinem Herrn die Drecksarbeit abzunehmen und schließt dabei auch Erpressung nicht aus.

Korbinian Krautwickerl:
Gehört einer alternativen Gruppierung an, die sich "Weniger ist mehr" nennt. Seine Aufgabe sieht er darin, das Kabinett davon zu überzeugen, am besten nichts zu tun und alle Viere gerade sein zu lassen. Vom Arbeiten hält er ebenso wenig, wie die Gscheidle. Lediglich das Kinder machen propagiert er. "Damit einmal meine Rente gesichert ist", sagt Krautwickerl.

Franz Graabpichler:
Gehört zwar der Fraktion des Schultheiß und des Eggenhofer an, schämt sich aber zuweilen für deren Machenschaften. Im wirklichen Leben ist der Franz Graabpichler Leiter eines Elektrizitätswerkes in der Großstadt.

Toni Mesner:
Gleichfalls Mitglied der Schultheiß-Fraktion. Schämt sich ebenfalls für deren Machenschaften. Als Lehrer am Ort versucht er immer wieder, die Drahtzieher auf den rechten Weg zu bringen. Schafft es aber nicht. Ganz im Gegenteil, wird er von Schultheiß und Eggenhofer dafür geächtet.

Maximilian Leber: Ein Unternehmer, dem die Belange der Bürger relativ egal sind. Er sitzt nur im Kabinett, um seine eigenen Interessen zu vertreten.

Xaver Schindlhuberknecht:
Ein unbedeutender Mitläufer des Schultheiß, der hin und wider aufmuckt, aber nicht ernst genommen wird.

Sepp Gablhofer:
Ist Opposition und glänzt durch Bauernschläue. Pfiffig wirft er den Kontrahenten Wahrheiten an den Kopf, ohne dass die ihm wirklich einen Strick daraus drehen können. Außerdem ist er als Landwirt autark und nicht von den Gnaden des Schultheiß abhängig.

Bauderer Heini:
Aus der Fraktion vom Schultheiß, der sich aber immer öfters von seinen Fraktionskollegen distanziert hat. Geredet wird, dass ihn der Eggenhofer zu gewagten Geschäften überredet hat, weshalb sich der Bauderer völlig überschuldet hat. Weil er nur noch im Betrügen einen Ausweg sah und er deshalb vor Gericht gestellt werden sollte, hat er sich erhängt.

d'Resi:
Kellnerin beim Oidn Wirt und eine gute Freundin von Polly Polster. Gelegentlich stellt sie ihr ein Essen und eine Maß Bier hin oder erzählt ihr, was für ein Getratsche wieder die Runde macht.

Alois Schrank:
Ein hoher Staatsdiener, dem auch die Medienwelt unterstellt ist.

Benno Ofenkirchner:

Ein wichtiger Anzeigenkunde, ohne dessen Anzeigen die Existenz des Pollykarpsinger Dorfboten auf wackeligen Beinen stehen würde. Er wird wenig geschätzt, aber man versucht, es ihm Recht zu machen. Bis zu einem gewissen Grade.

Oide Wirt:
Eine Traditionswirtschaft, wo die politische Prominenz wie das Volk gleichermaßen einkehrt.

Ritterburg:
Eine schmuddelige Kneipe in der Dorfmitte, wo sich die treffen, die weder eine Lebensmittelvergiftung scheuen noch öffentlich gesehen werden wollen. Der Schultheiß und seine Bande sind dort Stammgast.

Altinger Bote:
Konkurrenzblatt zum Pollykarpsinger Dorfboten, der über jede Nachricht aus Pollykarpsing froh ist und deshalb auch jeden Schmarrn schreibt, der ihm zugetragen wird.


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